Makuladegeneration

Die Makuladegeneration (Netzhautverkalkung) ist die in unseren Breiten häufigste Ursache für deutlichen Sehverlust.
Die Makula ist die Stelle des schärfsten Sehens in der Mitte der Netzhaut, sie ist bevorzugt von krankhaften Veränderungen betroffen.
Zu unterscheiden ist die trockene Form der Makuladegeneration, bei der sich kleine Ablagerungen („Drusen“) auf der Netzhaut entwickeln und die feuchte Form, wo krankhafte Gefäße zu einer zentralen Blutung und schließlich zur Narbenbildung der Netzhautmitte führen.
Besonders wichtig ist die regelmäßige Kontrolle des anderen Auges, da das Risiko einer Zweiterkrankung bei Makuladegeneration außerordentlich hoch ist.

Die Ursache der Makuladegeneration ist primär das fortgeschrittene Alter. Eine gewisse Rolle spielen auch genetische Faktoren, Lichtbelastung, Ernährungsgewohnheiten und das Rauchen.

Die Symptome der Makuladegeneration sind zunächst die Abnahme der Lesefähigkeit. Dies erfolgt bei der trockenen Makuladegeneration langsam und schleichend, verzerrtes Sehen von geraden Linien kann auftreten. Bei der feuchten Makuladegeneration tritt der Sehverlust plötzlich auf. Das Lesen ist selbst mit Vergrößerungsglas kaum möglich. Durch den zentralen Gesichtsfeldverlust „fehlt beim Anschauen einer Person das Gesicht“.

Eine Erblindung kommt bei der Makuladegeneration nie vor! Selbst bei fortgeschrittenen Formen kann sich der Erkrankte in seiner gewohnten Umgebung zurecht finden, manche Hausarbeiten (Kochen, Nähen, Schreibarbeit) sind ohne fremde Hilfe jedoch nicht möglich.

Die Diagnose erfolgt durch den Augenarzt mittels einer speziellen Lupe, die die zentralen Netzhautveränderungen sichtbar macht.

Mit der OCT-Untersuchung ("Optische Kohärenztomographie") kann die trockene Form der Makuladegeneration gut von der feuchten Form abgegrenzt werden.
Eine Flüssigkeitsansammlung der Netzhautmitte, die einer raschen Behandlung bedarf, wird exakt dargestellt.
Falls schon eine Medikamenteninjektion ins Auge erfolgt ist, kann die Notwendigkeit der Wiederbehandlung rechtzeitig erfaßt werden. Dies ist für den Therapieerfolg von entscheidender Bedeutung.

- Eine Angiographie der Netzhautgefäße („Fluoreszenzangiographie“), die ambulant im Spital durchgeführt wird, kann Gefäßneubildungen bei der feuchten Form der Makuladegeneration darstellen. Es wird ein spezieller Farbstoff in die Armvene injiziert und sein Verhalten in der Netzhaut fotographisch dokumentiert.

- Das verzerrte Sehen gerader Linien kann mithilfe eines Gittermusters vom Patienten selbst zuhause geprüft werden (Amsler-Gitter – siehe „Online-Sehtest“). Auftretende Veränderungen des Tests zeigen das Fortschreiten einer trockenen oder den Übergang der trockenen in die feuchte Form der Makuladegeneration an.

Die Behandlung der Makuladegeneration hat in den letzten Jahren große Fortschritte erfahren. Für alle Therapieformen gilt, dass sie umso nützlicher sind, je früher sie eingeleitet werden. In erster Linie gilt es, das Sehvermögen zu erhalten - eine Verbesserung ist in manchen Fällen möglich.

- Antikörper gegen Wachstumsfaktoren, die die krankhafte Gefäßneubildung der Netzhautverkalkung auslösen, werden direkt in das Auge eingebracht. Es sind mehrere Sitzungen nötig.

- Die Laserbehandlung wird bei bestimmten Formen der Makuladegeneration eingesetzt.

- Vitaminpräparate, die genau nach Studienempfehlungen zusammengesetzt sind, können günstigen Einfluss auf die Makuladegeneration haben. Auch Lutein wird als Nahrungsergänzung eingesetzt.

- Vergrößernde Sehhilfen erlauben im fortgeschrittenen Krankheitsstadium die verbliebene Sehkraft möglichst gut zu nutzen.

- Vorbeugende Maßnahmen betreffen gesunde fettarme Ernährung, ausreichend Bewegung, Verzicht auf Rauchen, regelmäßige Blutdruckkontrollen (erhöhter Blutdruck schädigt die Gefäße) und Kontrollen des Blutzuckers (Diabetes stellt ein zusätzliches Gefäßrisiko dar).

 



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